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"Transformation ist ein Muss"

"Ich glaube, dass mutige Unternehmen, die trotz aller Widrigkeiten die digitale Transformation jetzt weiter voran treiben, am Ende als Gewinner dastehen werden."

Seit Juni 2019 hat Leadec seinen eigenen Innovation Hub, der sich mit der digitalen Transformation beschäftigt. Die „Smart Factory Group“ entwickelt digitale Serviceangebote, dient als Plattform für den Austausch mit externen Technologie-Partnern und treibt die Digitalisierung auch intern voran. Nach den ersten 12 Monaten zieht ihr Leiter, Dr. Bernd Voelpel, ein Fazit.

Herr Voelpel, was ist Ihr Resümee des ersten Jahres als Leiter der Smart Factory Group?

Es war vor allem eine spannende Zeit! Leadec hat großes Potenzial darin, in der Digitalisierung nicht nur Fortschritte zu machen, sondern diese z. B. über neue Geschäftsmodelle tatsächlich auf die Straße zu bringen. Das ist ein Muss und ein Standbein für unsere Zukunft.

 

Was waren wichtige Meilensteine bislang?

Ein entscheidender Meilenstein ist sicherlich die neue IoT-Home-Cloud. Nicht nur, weil an diesem Projekt diverse Leadec-Bereiche mitgearbeitet haben, sondern weil wir damit die Voraussetzung schaffen, professionell und skalierbar datengetriebene Innovationen umzusetzen, die bei Bedarf nahtlos mit den individuellen Cloud-Technologien unserer Kunden interagieren. Das ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, denn die Anbindung in die jeweiligen Systeme beispielsweise zur Analyse, Qualitätskontrolle oder Steuerung der Prozesse gehört zu den kritischen Punkten einer effizienten Zusammenarbeit. Wir können darüber Daten einsammeln, sie strukturieren und visualisieren, mit künstlicher Intelligenz oder Machine Learning konkrete Erkenntnisse daraus ziehen und dann letztlich Aktionen lostreten.

 

Ihre Einschätzung: Welche Rolle spielen Innovation Hubs für Unternehmen aktuell und grundsätzlich?

Momentan weiß keiner so genau, wie sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten Monaten entwickelt. Der Druck vom Markt ist ebenfalls hoch. Dennoch ist glaube ich das Bewusstsein vorhanden, dass mutige Unternehmen, die trotz aller Widrigkeiten die digitale Transformation jetzt weiter voran treiben, am Ende als Gewinner dastehen werden.

 

Können Sie hier ein konkretes Beispiel nennen?

Ein wichtiger Parameter ist Geschwindigkeit. Wir sind als kleine Einheit sehr schnell in der Umsetzung neuer Konzepte. Als Dienstleister müssen wir auch kein materielles Produkt entwickeln und zur Marktreife bringen. So arbeiten wir mit unterschiedlichen Leadec-internen Bereichen zusammen, z. B. dem Produktmanagement oder auch der Produktions-IT, die essentielles Industrie-Knowhow und technisches Expertenwissen beisteuern. Gleichzeitig bilden wir auch die Schnittstelle zu externen Partnern aus Wissenschaft und Praxis. Das erlaubt uns, Trends nicht nur früh zu identifizieren, sondern auch ganz konkret anzugehen. Um Dinge einfach mal anders umzusetzen. Denn neue Formen der Kollaboration machen solche neuen Modelle möglich, und über das „Do-how“ unserer Standorte und deren Präsenz vor Ort können wir sehr viel umsetzen.

 

Wo sehen Sie großes Potenzial, was neue digitale Geschäftsmodelle betrifft?

In der Fabrik der Zukunft dreht sich alles um Daten. Den Nutzen, den diese Daten darstellen, kann man über vielfältige digitale Geschäftsmodelle anbieten: Subskription, Lizenz, Software-as-a-Service, Pay-per-Use etc. Hier haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Kollegen vom Produkt Management und aus dem Engineering einige interessante Anwendungen in der Pipeline. So ist zum Beispiel die innerbetriebliche Logistik ein spannendes Thema, in dem sich sehr viel tut. Konventionelle Förderkonzepte werden umgestellt – beispielsweise auf fahrerlose Transportsysteme, Fahrtrouten und Lasten werden optimiert. Oder nehmen wir das Thema Ersatzteilmanagement in der Produktionsinstandhaltung. Hier liegen Millionen an Kapital gebunden in Warenlagern. Tausende von  Artikeln, inkonsistente Daten, verteilt über mehrere Standorte, praktisch keine Standards. Deshalb ist dieses Gebiet geradezu prädestiniert, mit digitalen Lösungen einen echten Mehrwert zu schaffen. Spannende Themen also für uns als Innovationstreiber.