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Mehr als nur geschmiert

Schmierstoffe sind echte Alleskönner. Sie verringern Reibung und dämpfen Schwingungen, schützen vor Korrosion, wirken kühlend und sorgen für einen geringeren Verschleiß. Neben dem eigentlichen Produkt ist jedoch das begleitende Schmierstoffmanagement mindestens genauso wichtig. Insbesondere dann, wenn es um die Produktion 4.0 geht.

In der hellen Fertigungshalle reihen sich Maschinen zur Metallbearbeitung aneinander wie anderswo LKWs auf einem Rasthof. Hochpräzise fräsen, schleifen und drehen die Anlagen und fertigen so weitgehend automatisiert zentrale Komponenten für die Luftfahrt- und Automobilproduktion. Alles läuft reibungslos. Das ist auch modernen Schmierstoffen zu verdanken, die im Inneren der Maschinen dafür sorgen, dass Metallspäne sicher abgetragen werden und weder Werkstück noch Anlagen schaden. „Schmierstoffe sind weitgehend unsichtbar und haben dennoch eine Schlüsselrolle“, sagt Christian Eckert, International Application Engineer bei Castrol und damit ein echter Kenner der Materie. „Wenn hier sprichwörtlich Sand ins Getriebe gerät, dann steht die gesamte Produktion.“ Damit es soweit gar nicht erst kommt, gehören zu einem effizienten Einsatz der Fluide auch ihr entsprechendes Monitoring und Handling.  

 

Fluidmanagement immer wichtiger

Die smarte Fabrik ist gekennzeichnet von vernetzter Sensor- und Messtechnik. Das gilt für die Anlagen, aber auch für die peripheren Prozesse, wie das Fluidmanagement. Auf diese Weise lassen sich der Zustand der Schmierstoffe präzise und transparent überprüfen, die Alkalität messen und die Mischungen bei Bedarf ändern oder austauschen. Und was steckt hinter einem „Fluidmanagement 4.0“? Messdaten, Analysen und Dokumentationen werden auf einer digitalen Plattform bearbeitet und erlauben eine Gesamtsicht auf den Zustand der Fluide; notwendige Aktivitäten lassen sich gezielter steuern und auf den tatsächlichen Bedarf anpassen. Christian Eckert: „Indem wir Fluide entsprechend ihres Zustands handhaben – beispielsweise durch ferrografische Analysen – lassen sich ungeplante Maschinenausfälle dank vorausschauender Instandhaltung verhindern.“

„Das Ziel der Unternehmen ist es, so wenig Abfall wie möglich zu erzeugen und damit den Schritt in Richtung einer nachhaltigen Fertigung zu machen.“

 

Nachhaltige Fertigung

Neben der Produktivität einer Fabrik steht aber immer stärker auch deren Nachhaltigkeit im Mittelpunkt: „Das Ziel der Unternehmen ist es, so wenig Abfall wie möglich zu erzeugen und damit den Schritt in Richtung einer nachhaltigen Fertigung zu machen“, beschreibt Ingenieur Eckert den Anspruch der Industrie. Denn: Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz ziehen sich durch sämtliche Prozesse hindurch. Daher sollen die eingesetzten Schmierstoffe möglichst lange in einem optimalen Zustand gehalten werden und prozesssicher wirken. „Viele Industrieunternehmen haben strenge Umweltauflagen und der Schutz der Ressourcen steht ganz oben auf ihrer Agenda. Daneben geht es um Einsparpotenzial, sei es durch einen verlängerten Lebenszyklus der Fluide, der typischerweise zwischen drei und fünf Jahren liegt, oder durch geringere Ausfallzeiten der Maschinen und daher mehr Produktivität.“

Die Fabrik als System

Castrol und Leadec arbeiten für Fluidmanagement 4.0 in ganz unterschiedlichen Projekten eng zusammen. Für Angelo Urias, Service Line Manager für Production Maintenance Services bei Leadec, greifen zwei Kompetenzfelder ineinander: „Unsere Partner von Castrol bringen das Knowhow auf Produktseite mit, wir haben die maßgeschneiderten Services dazu. Da unsere beiden Unternehmen stark in der Digitalisierung sind, haben wir sogar die Möglichkeit, entsprechende IoT-Lösungen integriert und aus einer Hand anzubieten.“ Ein Beispiel ist das SmartControl System von Castrol. Der an sich unscheinbare Metallschrank ist vollgepackt mit sensibler Sensortechnologie, mit der sich der Zustand von Fluiden in Echtzeit überprüfen lässt. Das System misst Parameter wie pH-Wert, Konzentration, Leitfähigkeit oder auch Temperatur und gibt damit Aufschluss über die Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit des Schmierstoffs.

 

Ab in die Cloud

Doch die aufgezeichneten Daten allein sind lediglich ein „Rohstoff“: „Über die Leadec IoT-Home-Cloud, die eine Schnittstelle zwischen dem SmartControl System von Castrol und der individuellen Cloud-Umgebung unserer Industriekunden schafft, kreieren wir gemeinsam einen echten Mehrwert“, sagt Dr. Bernd Voelpel, Globaler Leiter der Smart Factory Group bei Leadec. Hierzu sammelt und dokumentiert SmartControl die Analysedaten und speist sie in die Leadec IoT-Home-Cloud. Hier werden sowohl diese Daten als auch die Daten aus weiteren Produktionsanlagen sinnvoll zusammen geführt, angereichert und visualisiert. Daraus ergeben sich dann auch für den Endkunden eine neue Ebene an Transparenz sowie eine durchgängige Prozessdokumentation. „So sind weiterführende Analysen möglich rund um die Performance der Anlage hinsichtlich der Zerspanung, aber auch zum Zustand der eingesetzten Werkzeuge“, weiß der Ingenieur Voelpel. Und der Leiter der Smart Factory Group geht noch einen Schritt weiter: „Über die Cloud können wir technisch auch die Informationen an die Anlagenhersteller selbst zurückspielen, die solche für die Weiterentwicklung ihrer Systeme nutzen.“

 

Enge Kooperation

Der Wissenstransfer im Rahmen der Partnerschaft wird groß geschrieben. Das funktioniert in beide Richtungen: Die Teams von Leadec sind direkt beim Kunden vor Ort in der Produktion. Sie haben Einblicke in die Prozesse, verstehen ganz genau die Herausforderungen und Ziele einer modernen Produktion. Die Erkenntnisse aus den erbrachten Services – beispielsweise der präventiven Wartung von Anlagen – fließen unter anderem in die Produktentwicklung leistungsstarker Fluide von Castrol ein. Castrol seinerseits schult die Mitarbeiter von Leadec, um noch mehr Synergieeffekte zu erzeugen. „Wir sehen das als echte Win-Win-Situation“, ist daher das Resümee von Angelo Urias, wenn er an laufende Projekte von Großbritannien bis Polen denkt. „Wir von Leadec haben die Manpower, Castrol punktet durch eine starke Marktposition dank exzellenter Produkte, auf die unsere gemeinsamen Kunden vertrauen.“ Und das soll auch in Zukunft so sein, wenn Themen wie Nachhaltigkeit noch wichtiger werden.

 

Christian Eckert sieht der Entwicklung optimistisch entgegen: „Wir bringen das Verständnis über moderne Produktionstechnologien und Komponentenfertigung mit. Und hier werden wir – nicht zuletzt auch durch die Kooperation mit Leadec – die Themen Energieeffizienz, Standzeiten von Maschinen, nachhaltige Produktion durch Müllvermeidung und Wasseraufbereitung sowie Qualitätsprüfung und -sicherung aktiv vorantreiben.“ Auch Voelpel sieht zukünftiges Potenzial: „Die IT-Vernetzung wird noch stärker werden, dafür braucht es intelligente Sensoren an allen Punkten in der Produktion. Wir arbeiten kontinuierlich daran, bilden über unsere Plattform Leadec.os und die IoT-Home-Cloud Schnittstellen zwischen der Sensortechnik, den Produktionsunternehmen, den Anlagenbauern und Partnern wie Castrol, um hier datenbasiert einen echten Mehrwert zu generieren.“

 

Lesen Sie mehr zur Kooperation zwischen Castrol und Leadec: Presseinformation