1000 offene Stellen: Mangel an Fachkräften bremst Leadec
Der Industriedienstleister Leadec wächst seit Jahren – und könnte sogar noch schneller zulegen. Doch der Mangel an Fachkräften macht sich immer stärker bemerkbar. Zuletzt hatte das Unternehmen 1000 offene Stellen.
Wer eine beliebige Mercedes-Fabrik in Europa besucht, dem fallen die zahlreichen Mitarbeiter mit dem Leadec-Overall unweigerlich ins Auge. Vom Gebäudemanagement bis zur Wartung von Robotern übernimmt der Dienstleister mit Sitz in Stuttgart zahlreiche Aufgaben an vorwiegend automobilen Produktionsstandorten. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen den Umsatz um rund elf Prozent auf 1,24 Milliarden Euro gesteigert. 2022 war erstmals die Milliarde geknackt worden. Zum Gewinn macht CEO Markus Glaser-Gallion, der Leadec als „technischen Champion für die Fabrik“ positioniert, traditionell keine Angaben. Im Gespräch mit der Automobilwoche verrät er aber, dass die Rendite im mittleren einstelligen Bereich, also bei rund fünf Prozent, liegt.
Dabei profitiert Leadec von verschiedenen Trends in der Industrie. Der Wandel hin zum elektrischen Antrieb etwa eröffnet neue Möglichkeiten in der Batteriefertigung. Hier hat Leadec in den vergangenen Jahren Expertise aufgebaut, etwa im Bereich der Reparatur von beschädigten Akkus oder dem Recycling. Dabei kann das Unternehmen Dellen wie aktuell beim Hochlauf gut wegstecken.
„Wir sind nicht investiert wie beispielsweise Zulieferer und können die Leute sehr schnell woanders unterbringen“, so Glaser-Gallion, der in Sachen E-Mobilität weiteres Potenzial sieht. So könne die Wartung von Schnellladern oder Stromtankstellen allgemein ein Wachstumsfeld für Leadec sein. Hier befinde man sich in ersten Gesprächen mit Betreibern.