Das so genannte Nicht-Produktionsmaterial – kurz NPM – ist auf dem weitläufigen Bremer Betriebsgelände in speziellen Lägern untergebracht und wird bei Bedarf von den einzelnen Abteilungen abgerufen. Die Bandbreite der rund 50.000 unterschiedlichen Artikel reicht von Arbeitshandschuhen über Werkzeuge bis zum Schweißroboter. „Wenn diese Dinge fehlen, kommt die Produktion zum Stillstand – und dann wird es teuer“, sagt Alexander Bölken, der bei Leadec am Standort Bremen den Bereich Logistik verantwortet.
Neben einer zuverlässigen und pünktlichen Belieferung benötigt der Auftraggeber maximale Transparenz über die laufenden und abgeschlossenen Prozesse. Die Reihenfolge der Ablieferstellen ist für den Kunden ebenso online abrufbar wie Zeitpunkt und Ort der Warenübergabe. Nicht zuletzt sind auch die monatlichen Abrechnungen anhand einer digitalen Leistungsaufstellung problemlos nachvollziehbar und kontrollierbar. Möglich macht das ZetesChronos, eine elektronische Proof-of-Delivery-Software.
Intuition statt Handbuch
Zu den wesentlichen Elementen der Lösung gehören die Proof-of-Delivery-App sowie eine Cloud-basierte Management Visibility-Plattform mit Dashboards für das Erfassen, Planen, Überwachen und Analysieren der Auslieferungen. Zwei Disponentinnen erstellen am Standort Bremen über das System die Ladelisten für die LKWs. Diese absolvieren jeweils bis zu drei Touren pro Tag und befördern dabei 50 bis 70 Wechselcontainer und Paletten sowie rund 120 bis 200 Pakete aus den NPM-Lägern zu den jeweiligen Fachabteilungen.
Um den Zustellprozess zu starten, werden die Tourdaten an die mobilen Scanner der Fahrer gesendet. Das Display führt den Fahrer durch alle Aufträge und Arbeitsschritte. Fehler beim Beladen fallen sofort auf, denn jede Sendung wird zunächst gescannt und durch die Software mit den Plandaten verglichen. Unstimmigkeiten werden dem Fahrer akustisch und optisch signalisiert.
Korrekte Platzierung
Bei der Entladung wird der Barcode der Abladestelle gescannt. Zusätzlich kommt die Fotofunktion zum Einsatz. Die abgestellten Paletten oder Container werden vom Fahrer fotografiert, um damit die korrekte Platzierung zu dokumentieren. Die Fotos gelten zugleich als Ablieferquittung und können vom Kunden über die Online-Plattform ebenso aufgerufen werden wie alle übrigen Lieferdaten und -zeiten. Apropos Lieferzeiten: „Jede Standard-Bestellung muss innerhalb von 24 Stunden ausgeliefert werden“, erklärt Bölken. Für eilige Ersatzteile gibt es einen Expressversand, der auf einer speziellen Route nur 45 Minuten in Anspruch nimmt.
Extrem niedrige Fehlerquote
Nach den ersten Monaten zieht Leadec ein positives Resümee. Unter den bisher rund 15.000 beförderten Sendungen gab es nur zehn Falschauslieferungen, was einer Fehlerquote von unter 0,15 Prozent entspricht. „Die vom System vorgegebenen Prozesse und Kontrollmechanismen sorgen für eine extrem niedrige Fehlerquote, die nicht zuletzt auch beim Kunden für hohe Zufriedenheit sorgt“, so Bölken.
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