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Wie fühlt sich Transformation im Industrieumfeld an?

Rund 250 Millionen Suchergebnisse spuckt Google aus, wenn User das Wort „Transformation“ eingeben. Nicht alle – aber doch ein Großteil – beziehen sich auf die digitale Transformation von Unternehmen. Wie hat Leadec diesen Transformationsprozess gestaltet? Was waren Auslöser, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren?  

In der knapp 60-jährigen Geschichte von Leadec gab es schon die ein oder andere Bewegung im Unternehmen. Ursprünglich als Anbieter für die Reinigung von Industriekesseln unterwegs, bewegen wir uns heute zunehmend mit Tablet in der Fabrikhalle und bringen die Maschinen und Anlagen ins Internet. Dabei haben wir selbst den Anspruch: Wir sind in der smarten Fabrik zu Hause. Die „Fabrik“ ist unsere Tradition, das „smart“ ist neu.  
 

Ein harter Schnitt zu Beginn 

Den entscheidenden Impuls für die konsequente Transformation eines Unternehmens, das zu dem Zeitpunkt bereits rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 200 Standorten hatte, war die Herauslösung aus der Voith Gruppe 2017. Nicht nur wurden zwangsläufig alle Systeme entkoppelt und neu aufgebaut, sondern der Carve-out wurde für einen echten Neustart genutzt. „Wir wollten nicht nur unsere IT-Infrastruktur modernisieren, sondern die eigene Effizienz steigern, veränderte Kundenbedürfnisse vorwegnehmen und unsere Rolle im Ökosystem der Fabriken gestalten“, beschreibt Leadec-COO Markus Hucko die strategische Zielsetzung.  

 

Am Anfang war die Vision

„Wir sind der führende Servicespezialist für die Fabrik von heute und morgen“ – diese Vision der Fabrik von morgen – vernetzt, digital, nachhaltig – bildete die Grundlage der Transformation von Leadec, nach der sich alles ausrichten sollte und heute noch soll. In der Praxis umgesetzt bedeutete dies zum Start ein globales Harmonisierungsprojekt, in dessen Rahmen bestehende Prozesse erfasst, analysiert, neu gedacht, standardisiert und digitalisiert wurden. Eine konsequente Cloud-Strategie und die Umstellung auf eine agile Arbeitsweise schafften die Voraussetzung für maximale Flexibilität, innovative Geschäftsmodelle und datengetriebene Services. 
 

„Factory Analytics Services“ in der smarten Fabrik 

Doch was ist dieses Ökosystem der „Factory of the Future“? Darunter verstehen wir die Gesamtheit aller Prozesse und Tätigkeiten, Anlagen und Maschinen und zunehmend Daten und IoT-Services, die es in der Fertigung und deren Peripherie gibt. Das Potenzial dieser einzelnen Elemente ist nahezu unerschöpflich. Vorausgesetzt, alle Informationen können irgendwie zusammengebracht und ein Nutzen daraus gezogen werden. Dieses „irgendwie“ ist der Kern der Digitalisierung bei Leadec, und das Ökosystem der Factory of the Future wird nun mit einer dreigliedrigen Kette bedient. Das erste Glied bilden die gewonnenen Maschinen- und Anlagendaten in den Fabriken. Hierzu sind beispielsweise Sensoren nötig, die an Pumpen deren Vibration oder den Füllstand von Schmierstoffen messen. Auch Informationen, die zwischen vernetzten Maschinen ausgetauscht werden, können als Grundlage dienen. Diese Daten werden dann in die Leadec-eigene IoT-Home-Cloud, das zweite Glied der Kette, gespielt. Die Cloud erfasst, strukturiert und vereinheitlicht Daten aus unterschiedlichen Quellen, um sie mittels Künstlicher Intelligenz auszuwerten und lesbar zu machen. Und „lesbar“ werden sie schließlich an der dritten Stelle, der Plattform Leadec.os. Auf ihr werden sämtliche Service-Prozesse systemübergreifend und digital abgebildet. So lassen sich gezielt Aktivitäten anstoßen, Prozesse überwachen und steuern. Das Ergebnis ist eine durchgängige Lösung, die sämtliche Dienstleistungen von Leadec automatisieren kann. Vom ersten Angebot über Servicetätigkeiten bis hin zur sicheren Rechnungsstellung.  

Menschen vs. Transformation 

Doch was sich so einfach liest, ist in der Umsetzung – in einem dezentralen Unternehmen – eine der größten Herausforderungen. Denn auch wenn mit der Salesforce-Technologie als Plattform und der IoT-Home-Cloud leistungsstarke Lösungen gefunden wurden, sind es Menschen, die mit neuen Strategien, Prozessen, Tools und Anforderungen konfrontiert sind. Und die plötzlich anders auf ihre Kunden zugehen und Bedarfe und Geschäftsmodelle anders erkennen müssen. Die Auswirkungen von Transformations-Projekten werden in Unternehmen häufig sekundär betrachtet und sind oftmals mehr als das „Zünglein an der Waage“ des Projekterfolgs.  

 

Bei Leadec hat sich hier der Einsatz einer Change-Managerin bewährt, die durch die Transformation geleitet hat. Paulina Lujan, eine international erfahrene Managerin bei Leadec, hat diese Rolle übernommen und den Wandel international moderiert, darüber transparent kommuniziert und über Trainingsprogramme mit vorangetrieben. „Wir haben direkt in die Arbeitsweisen und Arbeitsabläufe unserer Mitarbeitenden eingegriffen. Darüber hinaus ist jetzt viel mehr Transparenz möglich. Derartige Veränderungen sind für Unternehmen nicht immer einfach, und Leadec ist da keine Ausnahme. Deshalb haben wir die Umstellung von Anfang an intensiv mit Kommunikation und Schulungen nahe an den Menschen unterstützt“, beschreibt Paulina Lujan das Vorgehen. Und für Markus Hucko sind es zwei Punkte, die er als Lessons Learned verbucht: „Die zwei wichtigsten Erkenntnisse waren, dass es sich erstens bewährt hat, nicht zu lange abzuwarten und zu viel zu planen, sondern schnell anzufangen und sich dann immer weiter zu verbessern. Zweitens, dass Technologie allein gar nichts bewirkt. Nur wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit den Mehrwert erkennen, können sie auch die Kunden davon begeistern.“ 

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