Hunderttausende Fahrzeuge im Blick
Gareth, was genau versteht man unter „Vehicle Processing“ bei Leadec?
Gareth Crawford: Wir fassen darunter alle Tätigkeiten zusammen, die zwischen dem Rollen vom Fließband und der Verladung auf den Autotransporter der Händler geschehen. Sobald ein fertiges Fahrzeug das Fließband verlässt, landet es zunächst auf einer Art Zwischenparkplatz. Dort nimmt es ein Kollege oder eine Kollegin in Empfang. Es wird geprüft – zum Beispiel auf Schäden –, gereinigt, sorgfältig gepflegt und in einem einwandfreien Zustand an seinem Platz auf dem Fabrikgelände abgestellt. Dort werden die Fahrzeuge dann von Transportunternehmen abgeholt und in alle Staaten und in andere Länder transportiert. Wir bilden die zentrale Schnittstelle zwischen OEM und Händler.
Wo liegt die besondere Herausforderung bei dieser Tätigkeit?
Die Herausforderung liegt in der bloßen Menge an Abläufen und darin, dass einfach überhaupt nichts schief gehen darf. Perfektion ist unser Mindeststandard. Allein 2022 haben unsere Mitarbeitenden in den USA an verschiedenen Kundenstandorten knapp 440.000 Fahrzeuge auf diese Weise abgewickelt. Das sind rund 1.200 Fahrzeuge am Tag. Dabei unterstützt ab sofort auch ein neues Feature in unserer Software-Plattform Leadec.os, das wir eigens für die Fahrzeugabwicklung entwickelt und implementiert haben.
Was genau kann diese neue Funktion?
Ausgestattet mit einem kleinen Scanner übernehmen die Leadec-Mitarbeitenden das Fahrzeug am Band. Sie erfassen sämtliche Daten, dokumentieren mögliche Schäden und erhalten die Information, wo genau sie das Fahrzeug parken müssen. Sobald der Auftrag erledigt ist, sendet Leadec.os eine Nachricht an das System der Transportunternehmen, die dann die Fahrzeuge abholen und zur nächsten Station des Transportnetzes bringen. Unser neues System hat mehrere Vorteile. Zunächst einmal gibt es einen großen Produktivitätsgewinn bei der Inbetriebnahme neuer Tätigkeiten: Es dauert jetzt nur noch Stunden statt Wochen für neue Konfigurationen oder Erweiterungen. Auch der Endnutzer profitiert von dem flexibleren und agileren System.
Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?
Absolut. Seit mehreren Jahren arbeite ich mit unserer Plattform Leadec.os, die uns beinahe grenzenlose technische Möglichkeiten bietet. An einem Projekt wie diesem zeigt sich, dass wir die Plattform immer weiter auf die Bedürfnisse der Kunden und unseren ganz konkreten Einsatzmöglichkeiten zuschneiden können. Der end-to-end-Ansatz bewährt sich! Und das Projekt war auch deshalb besonders für mich, weil die Zusammenarbeit zwischen dem Entwicklungsteam in den USA und dem globalen IT-Team so hervorragend funktioniert hat. Diese Kompetenz, dieser Spaß an der Entwicklung, das kommt unseren Kunden direkt zugute. Indem wir vorausdenken, unsere eigenen Prozesse durchgängig digitalisieren werden wir so der Partner für eine digitalisierte Fabrik.