Was uns die Sensoren sagen können
Der Traum eines jeden Produktionsleiters: Anlagen reparieren oder ersetzen, bevor sie ausfallen. Gehört das ins Reich der Prophezeiung? Nein. Was man braucht, sind Sensoren, die Daten aufnehmen, ein Netzwerk, um sie zu sammeln, ein intelligenter Algorithmus, um sie zu analysieren und eine Anzeige, die einfach zu lesen ist.
Genau das setzen die Experten von Leadec derzeit um. Jitendra Singh, Leiter Business Development in Indien, spricht über die laufenden Projekte: "Wir haben mit der Online-Schwingungsüberwachung in Lackieranlagen begonnen, und die Ergebnisse sind vielversprechend. Das kann bei allen rotierenden Geräten eingesetzt werden - wir haben mit Gebläsen gearbeitet und es erfolgreich an Elektro-Laufkränen ausprobiert. Wir haben jetzt einen Proof of Concept mit Kunden aus verschiedenen Branchen abgeschlossen und arbeiten daran, daraus neues Serviceangebot für die Instandhaltung zu entwickeln." Die Idee ist, mit Service-Level-Agreement-Verträgen eine bestimmte Gerätezuverlässigkeit zu garantieren.
Daten verstehen
In Deutschland wiederum hat Standortleiter Nico Schrickel Schwingungssensoren an den Pumpen mehrerer Bearbeitungszentren an einem Produktionsstandort für Motoren installiert. "Diese Pumpen hier in Arnstadt hatten bisher sieben Ausfälle pro Jahr, meist aufgrund von Verunreinigungen durch harte Partikel." Schrickel nutzt die Leadec-eigene IoT Home Cloud, um die Daten der Sensoren zu sammeln und auszuwerten. "Wenn wir den Ausfall der Pumpen vorhersagen können, können wir den Wartungsaufwand für solche Anlagen um 70 % reduzieren. Damit sparen wir Geld für Ersatzteile und erhöhen die Verfügbarkeit der Anlagen, indem wir Ausfallzeiten vermeiden", ergänzt sein Kollege Angelo Urias aus dem Produktmanagement. Derzeit verfolgen sie den Trend der Schwingungsdaten und warten darauf, dass die Pumpen ausfallen. Statistisch gesehen sollte das bis April passieren. Dann haben sie ihren Thesen bewiesen.