Im Interview mit Bernard Sextus, Director Operations von Leadec Indien, erfahren Sie mehr darüber, wie jeder kleine Beitrag zum Klimaschutz zählt, wie Daten zur Bewusstseinsbildung genutzt werden können und was das Leadec-Team in Indien aktiv tut.
„Gemeinsam können wir etwas bewirken!“
Es gibt einen breiten Konsens darüber, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun müssen, um unsere Umwelt zu schützen. Was kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen?
Auch wenn der Umweltschutz ein riesiges Problem zu sein scheint, können die gemeinsamen Anstrengungen der Menschen einen echten Wandel bewirken. So können mit einem datengestützten Ansatz drei bis vier Schlüsselbereiche identifiziert werden, in denen selbst kleine Veränderungen der täglichen Routine einen großen Unterschied machen – sei es die Reduzierung des täglichen Wasserverbrauchs oder das Recycling von Abfall.
Indien steht vor Herausforderungen im Umweltschutz. Was sind die größten Hürden, die Sie sehen?
Eine große Herausforderung ist es, vom Problembewusstsein ins Handeln zu kommen. Vielen Menschen fehlt ein klares Verständnis dafür, wie sich Umweltfragen direkt auf ihr Leben auswirken. Häufig besteht zudem der Irrtum, dass Umweltschutz ausschließlich in der Verantwortung von Ingenieuren oder politischen Entscheidungsträgern liegt. Der Schlüssel für ein besseres Verständnis: Bildung. Wir müssen die Menschen mit dem Wissen und den Werkzeugen ausstatten, die sie brauchen, um in ihrem täglichen Leben umweltbewusst zu handeln.
Wir müssen komplexe Umweltthemen in einfachen Worten erklären und uns auf praktische Lösungen konzentrieren. Anstatt nur über die Relevanz des Energiesparens zu sprechen, können wir den Menschen zeigen, wie sie durch das Ausschalten des Lichts in unbenutzten Räumen Strom sparen können. Die Menschen müssen verstehen, dass Energiesparen nicht nur bedeutet, Kosten zu sparen, sondern vor allem, natürliche Ressourcen zu schonen.
Sie haben das Bewusstwerden als Schlüssel erwähnt. Wie können Sie das verbessern?
Indem wir mit Daten das Unsichtbare sichtbar machen. Eine Strategie besteht darin, Schlüsselkennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) für die Umweltauswirkungen an jedem unserer Standorte festzulegen. Anhand dieser Zielwerte werden Daten etwa zum Energie- und Wasserverbrauch erfasst. Indem wir diese KPIs genau überwachen, können wir Bereiche mit Verbesserungspotenzial ermitteln und unsere Fortschritte im Laufe der Zeit verfolgen.
Können Sie ein konkretes Beispiel für eine von Ihrem Team durchgeführte Umweltinitiative nennen?
Im Jahr 2023 haben wir eine umfassende Umweltkampagne gestartet, die sich an 2.000 unserer Mitarbeitenden in Indien richtete. Die Kampagne umfasste Schulungen, aber auch ganz praktische Tipps, wie man am Arbeitsplatz Energie und Wasser sparen kann. Diese Initiative war sehr erfolgreich, und unsere Mitarbeitenden sind in Umweltfragen heute deutlich engagierter.