Zu den größten globalen Risiken zählt der Verlust der Biodiversität, heißt es im neuen „Global Risk Report“. Insbesondere im dicht besiedelten Europa ist die Artenvielfalt sowohl von Tieren als auch Pflanzen stark bedroht. Bereits 1992 wurde daher die Biodiversitätskonvention geschaffen, die 2022 im Rahmen der United Nations Biodiversity Conference neuen Schub bekommen hat durch die globale Vereinbarung für biologische Vielfalt, das „Global Biodiversity Framework“. Ziel ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche bis 2030 unter effektiven Schutz zu stellen. Und bis 2030 soll der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt und der Trend sogar umgekehrt werden. Ein ambitioniertes Ziel, das mit lokalen Maßnahmen – unter anderem mit mehr Biodiversität auf Fabrikgeländen – unterstützt werden kann. Auf den ersten Blick mag das widersprüchlich erscheinen oder zumindest ungewöhnlich. Denn wie passen Produktionsgebäude, Zufahrtstraßen oder Logistikflächen mit Artenvielfalt zusammen?
Tatsächlich tragen Aktivitäten vor Ort dazu bei, die ökologische Nachhaltigkeit zu verbessern und die Lebensqualität für Mensch und Tier zu erhöhen. Leadec-Mitarbeitende unter anderem in Ungarn, England und Deutschland unterstützen Kunden bereits seit vielen Jahren dabei, ihre Fabrikgelände mit Blick auf mehr Biodiversität optimal zu nutzen. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um das Mähen des Rasens. Die Services reichen von der Planung entsprechender Schutzgebiete über die Pflege von Grünflächen und Bienenstöcken bis hin zur winterlichen Fütterung von Wildvögeln. Doch was braucht es, um aus einem konventionellen Firmengelände ein naturnahes zu machen?
Grünflächen und Biotope
Um Biodiversität zu schaffen, eignen sich vor allem Grünflächen. Sie tragen nicht nur zu einem attraktiven Erscheinungsbild des Geländes bei, sondern bieten auch Lebensraum für einheimische Pflanzen- und Tierarten. Dazu zählen unter anderem Wiesenflächen, auf denen der Rasen erst nach der Blüte gemäht wird. Mit artenreichen Saatgutmischungen, Wildblumeninseln und Kräuterbeeten finden Tiere ausreichend Nahrung und in den eigens angelegten Wald-, Sträucher- und Steppengebieten auch entsprechende Rückzugsorte. Hinzu kommen Wasserteiche und -gräben, die Herberge und Brutstätte für Fische, Frösche und Enten sind, die sich im dichten Schilf vor ungebetenen Besuchern zurückziehen. So sind selbst Regenwasserteiche nicht mehr nur Teil eines Feuerlöschsystems, sondern natürliche Wasserwerke.
Insekten und Vögel im Gleichgewicht
Wo es viele heimische Blumen gibt, da sind auch die Bienen nicht weit. Immer mehr Unternehmen platzieren gezielt Bienenstöcke auf ihrem Gelände, um so den fleißigen Insekten einen geschützten Raum für sich und die Aufzucht ihrer Brut zu geben. Die Insekten verbringen die meiste Zeit ihres Lebens direkt in den Bienenstöcken – nicht als Sammlerinnen, sondern im Innendienst. Dort bewachen sie den Eingang zum Stock, legen Futtervorräte an und pflegen die Brut. Damit ihr Zuhause intakt sowie frei von Milben und Mäusen ist, kümmern sich Leadec-Mitarbeitende um die regelmäßige Pflege und Wartung. Und sie scheuen sich auch nicht, zumindest einen Teil des Honigs zu ernten – Schutzkleidung vorausgesetzt. Den Großteil ihres Ertrags jedoch behalten die Bienen als Nahrung für den Winter. Apropos Winter: wenn die Insekten in den kalten Monaten nur selten unterwegs sind, versorgen Leadec-Mitarbeitende die Vögel mit artgerechtem Futter. Und im Frühjahr werden die von Leadec aufgestellten Nistkästen und Insektenhotels fleißig für die Brut und Aufzucht des gefiederten oder sechsbeinigen Nachwuchses genutzt.